Komplott gegen Harry Kritik

KOMPLOTT GEGEN HARRY“ von Michael Roemer (B+R; USA 1989; 81 Minuten; Start D: 06.12.1990)

New York in den 60er Jahren. Harry Plotnick ist Jude, 45 Jahre alt und Geschäftsmann. Harry betreibt einen illegalen Spielerring.
Als die Sache auffliegt, muss er in den Knast. Der Film “Komplott gegen Harry“ beginnt mit seiner Entlassung. Aber schon bald muss er feststellen das Nichts so läuft, wie es soll. Seine alten Kumpels haben das Geschäft ruiniert, um dann ein eigenes aufzuziehen. Zu allem Überfluss verzapft Harry auch noch einen Autounfall. Die Welt ist gegen ihn. Allerdings: Im Auto sitzt Harrys Familie: Seine Ex-Frau Kay, zwei gemeinsame Töchter von deren Existenz er nichts wusste und Kays Bruder. Glück im Unglück. Die Welt von Harry, das sind teure Hotels und billige Frauen. Auf der Suche nach immer neuen Geschäftsverbindungen treibt Harry sich an den verrücktesten Orten rum: bei Präsentationen von Damenunterwäsche, Hundewettbewerben und einer Pyjamaparty.

“Komplott gegen Harry“ schnappt einerseits die wilde, lebenshungrige Atmosphäre der 60er Jahre auf. Andererseits erzählt der Film davon, wie schwer das Leben ist. Probleme über Probleme. Und lauter unbeantwortete Fragen. Wie finde ich die richtige Frau? Wie mache ich etwas aus mir? Wie setze ich mich durch?
Trotzdem ist “Komplott gegen Harry“ zum Brüllen komisch. Die Kameraführung und Schnitttechnik haben ein irres Tempo, Pep und Humor.

“Komplott gegen Harry“ ist eine wahnwitzige Komödie. Und Komödie steht hier nicht für billigen Humor, sondern für eine Lebenseinstellung. Besser ein verkniffenes Lachen oder Achselzucken als falsche Tränen.
Fazit: Das Leben ist wunderbar. Allerdings: Harry hat nicht viel davon. Nachdem er nicht an einer Herzattacke stirbt, muss er wegen unsauberer Geschäfte wieder in den Knast. Er trägt es mit Fassung.
Denn: Das Leben ist hart und ungerecht, aber so wundervoll (= 4 PÖNIs)!

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