KOMIKER-KLASSIKER IM HEIMKINO

VIDEO-SHOP im RIAS-“Radiomarkt“ (22.02.1993)

Der französische Clown Jacques TATI, eigentlich Tatischeff, zählt zu den großen Film-Komikern und ist gleichrangig mit Charlie Chaplin und Buster Keaton zu nennen. Tatis Film-Held ist Monsieur Hulot, der eine ebensolche Präsenz und Parabelhaftigkeit besitzt wie etwa der Tramp von Chaplin. Hulot ist ein versponnener Bummler und Beobachter der Zivilisation der 50er und 60er Jahre, die er gerne und hintergründig-penibel auf die Schippe nimmt. Dabei verließ sich Tati nicht so sehr auf Worte und die Sprache, sondern mehr auf die Symbolik von Gesten, der Mimik und der Körpersprache. Die Werke des Jacques Tati sind voll von komischen Details und satirischer Schärfe. Stets nimmt er den “Kleinen Mann“ vor den verrückten Errungenschaften und Mechanismen der modernen Gesellschaft in Schutz. 5 Filme von Jacques Tati sind in der authentischen, das heißt kompletten, ursprünglichen Fassung auf Kassette erschienen: „Tatis Schützenfest“, “Die Ferien des Monsieur Hulot“, “Mein Onkel“, “Playtime“ und “Trafic“. Alles durchtriebene Meisterwerke der absurden Komik. Von Tati zu Chaplin, seinem Vorbild.

Vor einiger Zeit ist die komplette Kurzfilm-Edition von CHARLIE CHAPLIN veröffentlicht worden. Sie umfasst die besten Zweiakter, die das komödiantische Genie in den Anfängen zwischen 1915 und 1917 produzierte. Und, besonders erfreulich: Diese werden in der ungekürzten Fassung der einstigen Originalvorführung präsentiert. 5 Kassetten beinhalten d i e Filme, die einst den Grundstein für die typische Charakteristik und den feinen Humor von Chaplin bildeten. Cineastische Perlen für das Kino-Zuhause.

Artverwandter von Chaplin war Joseph Francis Keaton. Der Sohn zweier erfolgreicher Varieté-Künstler erwarb schon sehr früh akrobatische Fähigkeiten. Bereits mit 3 Jahren trat er ständig mit den Eltern auf. Ab 7 hielt man ihn, der 1895 im US-Bundesstaat Kansas geboren wurde, aufgrund seines circensischen Könnens für einen ausgewachsenen Zwerg. 1917 ging er zum Film und nannte sich fortan BUSTER KEATON. Sein Spitz-Name war “The Great Stone Face“, “Das steinerne Gesicht“, weil er in seinen Filmen nie lächelte. Dennoch gelang es ihm mit nur minimalsten Gesichtsbewegungen die ganze Skala von Gefühlen nachhaltig auszudrücken. Seine Vorliebe: Knochentrockene Gags in den haarsträubendsten Situationen, spektakuläre Stunts und faszinierende Trick-Künste.

15 Filme mit Buster Keaton kommen in den nächsten Wochen auf den Video-Markt. Die erste Collection umfasst 2 Kurz- und 3 Langfilme aus den stummen Zwanzigern. Darunter befinden sich die Klassiker “Der General“, “Steamboat Bill, Jr.“ und “Go West“. Sie sind in der originalen Fassung mit leicht verständlichen englischen Zwischentiteln zubereitet und mit der Originalmusik von damals unterlegt. Ein Genuss für cineastische Komik-Liebhaber: die Buster Keaton-Video-Edition!

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