KING ARTHUR: LEGEND OF THE SWORD

PÖNIs: (2/5)

„KING ARTHUR: LEGEND OF THE SWORD“ von Guy Ritchie (USA 2015; B: Joby Harold; K: John Mathieson; M: Daniel Pemberton; 127 Minuten; auch in 3D; deutscher Kino-Start: 11.05.2017); die Filme von GUY RITCHIE, Brite des Jahrgangs 1968, sind wie Apfelsinen. Meistens schmecken sie, manchmal aber sind sie schon verfault. Konkret: „Bube, Dame, König, grAS“ (1998), vor allem „Snatch – Schweine und Diamanten“ (2000), dann der solide „RocknRolla“-Film (2009/s. Kino-KRITIK) und die beiden „Sherlock Holmes“-Movies (von 2009/s. Kino-KRITIK und 2011/s. Kino-KRITIK) waren Power-Points. „Stürmische Liebe – Swept Away“ dagegen (von 2002/mit Madonna) und zuletzt, 2015, „Codename U.N.C.L.E.“ (s. Kino-KRITIK), waren künstlerische Ritchie-Desaster.

„King Arthur – Legend of the Sword“, mit über 100 Millionen Dollar budgetiert, ist auch misslungen. Zeigt sich als aufwendiger Fantasy-Horror-Abenteuer-Kriegs-Historien-Kram, der ständig – und typisch für Guy Ritchie – unter dröhnender, lautstarker Rock ’n‘ Roll-Beschallung steht, was hier total nervt. Zudem ist die Handlung schlicht, ebenso wie es die seelenlosen Charaktere mit ihrem einfachen, überschaubaren Gemüt sind.

Also: im Finsteren Mittelalter. Alle sind offenbar nur geboren, um Krieger zu sein und Kriege zu führen. Der Anlauf. Lange, gewaltige Schlacht-Szenen. Mit monströsen „Soldaten“-Elefanten. Trickreich, spektakulär. Was und wen haben wir als Personal: Einen säuischen Königs-Tyrannen namens Vortigern (JUDE LAW) in zerstörerischer Shakespeare-Laune – er tötet seinen Bruder (ERIC BANA). Und wird neuer König auf Camelot. Der kleine Sohn des Getöteten, Arthur, eigentlicher Thron-Erbe, kann entkommen und wächst in einem Bordell in London auf. Zu jener Zeit waren Schicksale vorbestimmt, und so ist es die erwachsene Aufgabe von Arthur (CHARLIE HUNNAM), das legendäre Schwert Excalibur, zum Erstaunen von DAVID BECKHAM (!) als Blackleg-Anführer, „zu reaktivieren“. Also aus einem Stein herauszuziehen. Der Nachteil: Der fiese Vortigern weiß jetzt Bescheid, dass der wahre King lebt und gibt den Auftrag, Arthur zu töten. Was natürlich tausenden von Angreifern nicht gelingt.

Fortan erweist sich das schlaffe Brüll-Movie als eine Mixtur aus – teilweise – ironisch-bemühtem, aber überhaupt nicht komischem, sondern eher lächerlichem Gequatsche innerhalb der Parteien und gigantischen Fights mit Riesenschlangen und weiteren Monstern aus dem modernen Horror-Pixel-Kaufladen. Zudem schleicht andauernd eine „wichtig“ schauende Magierin namens Guinevere (steril: ÀSTRID BERGÈS-FRISBEY) umher und hilft mit ihren magischen Fähigkeiten dem Arthur. Doch der hat eigentlich gar keine Lust auf den blöden Thron; muss erst durch seine Gesellen dazu quasi „überredet“ werden. Während Guy Ritchie dies im Zick-Zack-Schnell-und-Zurück-Kurs fiebrig hin-und-her erzählt. Abdröhnen lässt.

Von wahrer Kino-Magie keine Spur. Stattdessen: Öder Blockbuster-Schmarren, der nur von seinen überdimensionalen Computer-Motiven halbwegs lebt und mit schlecht auftretenden Akteuren hantiert: JUDE LAW grimassiert als Minus-König schrecklich und darf – als Ausdruck seiner Fiesheit – andauernd arrogant lächeln; CHARLIE HUNNAM, kürzlich noch als smarter Forscher in „Die versunkene Stadt Z“ unterwegs, wirkt mit seinem Stangen-Body und Fünf-Tage-Bart eher wie ein ungefährlicher antiker Club-Türsteher als wie ein legendärer souveräner König Arthur aus der britischen Legenden-Epoche.

Und, Achtung, wohl wahr: Die Produktion beabsichtigt, „daraus“ eine insgesamt sechs Projekte umfassende Kinofilm-Reihe zu machen. Also Arthur, ne aber auch: Nach diesem flauen Teil 1 brauchen wir eigentlich keine Fortführung mehr (= 2 PÖNIs; diese Tricks).

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