KILLER’S BODYGUARD

PÖNIs: (4/5)

„KILLER’S BODYGUARD“ von Patrick Hughes (USA 2016; B: Tom O’Connor; K: Jules O’Loughlin; M: Atli Övarsson; 118 Minuten; deutscher Kino-Start: 31.08.2017); einst war er d e r Profi-Bodyguard überhaupt Michael Bryce (RYAN REYNOLDS), hatte als „bester Personen(be)schützer“ nur hochkarätige und (sehr) gut bezahlende Kunden, um sie gegen Attentate abzusichern; doch dann passierte ihm d a s Missgeschick überhaupt, als (s)ein japanischer Waffenhändler vor seinen Augen mit einem exzellenten Fernschuss auf seinem Sitz im Flugzeug abgemurkst wird. Fortan besitzt Michael die Arschkarte in der Szene, bekommt nur noch drittklassige Aufträge und fristet ein tristes Da-Sein. Bis er doch zurückkehren darf. Für einen ganz heiklen Auftrag: Michael soll für den Schutz des berüchtigten Profi-Killers Darius Kincaid (SAMUEL L. JACKSON) sorgen. Richtig gehört: Eine ex-renommierte (im wahrsten Sinne) Knall-Charge soll auf eine nicht minder knallige Type wie diesen bulligen Töter vom Dienst aufpassen. Damit der innerhalb der nächsten 24 Stunden heil zum Europäischen Gerichtshof in Den Haag gelangt, wo er als Zeuge gegen einen fiesen Ex-Staatschef und Kriegsverbrecher (GARY OLDMAN) aussagen soll. Das Problem: Bryce und Kincaid sind sich schon öfters begegnet, wobei der sonst so „erfolgreiche“ Darius es nie „geschafft“ hat, Michael abzumurksen. Und umgekehrt auch nicht. Und jetzt ausgerechnet sollen sie auf „Verbündete“ machen… ???

DIE-hier nehmen überhaupt nichts ernst. Ballern sich durch diese Narretei mit saukomischen Vulgär-Sprüchen, hantieren haarsträubend als schräge „Kumpels“, bekommen es in einem Bus mit begeisterten italienischen Nonnen zu tun, plündern irre einen Waffen-Baumarkt, müssen sich andauernd gegenseitig aus der Scheiße retten, während zwischenzeitlich einfühlsame Pop-Klänge von Foreigner, Lionel Ritchie oder Chuck Berry für köstliche ironische Zwischentöne sorgen. Und wenn Samuel L. Jackson – beziehungsweise seine (ständige) deutsche Synchronstimme Engelbert von Nordhausen – mit diesem unverwechselbaren schallenden Grölen-Lachen anfängt, gibt’s kein Stimmungs-Halten mehr. Apropos, wenn dann ebenso dessen Film-Frau, die attraktive SALMA HAYEK, im Knast dermaßen vollmundig zu fluchen pflegt, dass sogar die Ohren rot werden, ist das unanständige Vergnügen erheblich. (Warum sie sich momentan hinter Gittern befindet? Schauen und hören Sie doch selbst…)

„The Hitman’s Bodyguard“, so der originale Titel, kommt als überdrehter Show-Zynik-Spaß originell ‘rüber. Mit dem vielen absurden, grotesken Action-Krach und den auch philosophisch-ulkigen Moral-erklärten Buddy-Gegensätzen. Das Buddy-Movie-Genre wird konsequent-komisch wie augenzwinkernd-krass verscheißert. Auf den gagigen Kopf gestellt. Und natürlich, wir halten uns ja auch im „verfluchten Amsterdam“ auf (= so hieß einst ein toller holländischer Krimi): Diese „kreative“ Verfolgungsjagd über die Straßen der eine und im Schnell-Boot über die Grachten der andere, besitzt schon enorme Bond-Jagd-Qualität.

„Killer’s Bodyguard“ besitzt Klasse-Absacker-Qualitäten als deftige Vergnügungs-Kost mit tollen Typen und exzellent choreografiertem Krawall. Starke Nach-Feierabend-Unterhaltung (= 4 PÖNIs).

Teilen mit: