KEANU

PÖNIs: (3,5/5)

„KEANU“ von Peter Atencio (USA 2015; B: Jordan Peele, Alex Rubens; Co-Produzenten und Hauptdarsteller: Jordan Peele, Keegan-Michael Key; K: Jas Shelton; M: Steve Jablonsky, Nathan Whitehead; Songs: George Michael; 99 Minuten; deutsche Heimkino-Veröffentlichung: 20.10.2016); als der Film im Juni letzten Jahres in unsere Kinos kam, wurde er kaum zur Kenntnis genommen. Als er Ende Oktober für das hiesige Heim-Kino veröffentlicht wurde, lief er unter „bedeutungslos“ im Handel. Jetzt aber, nachdem wir JORDAN PEELE kürzlich über seinen großartigen Debüt-Spielfilm „GET OUT“ (s. Kino-KRITIK) kennenlernten, kriegt dieser rabiat-komische Comedy-Action-Spaß von gestern eine ganz neue An-Sicht. Wird „Keanu“ nun zu einem „neugierigen Ereignis“.

Fand Jordan Peele mit „Get Out“, diesem intelligenten Horror-Schauer, alleiniges Interesse, tritt hier nun auch sein 38-jähriger Kompagnon KEEGAN-MICHAEL KEY in volle Mit-Erscheinung. In den USA sind die beiden Entertainer mit ihrer „Key & Peele“-Show als erfolgreiches Komiker-Duo unterwegs. Peele und Key sind Afroamerikaner, präziser: Vater schwarz, Mutter weiß. (Wie bei Obama, den sie in ihren Programmen genüsslich „zu interpretieren“ wissen.) In diesem amüsanten Rüpel-Vergnügen „Keanu“ fungieren beide als Hauptdarsteller. Ihr Regisseur ist PETER ATENCIO, Jahrgang 1983, der als Spielleiter ihrer Comedy-Produktionen verantwortlich war. Und sich hier, gemeinsam mit seinen Schützlingen, mit einer wüsten Spielfilm-Performance austobt.

Dabei im Blick- und Mittelpunkt: KEANU. Wer hier Keanu Reeves vermutet, liegt gar nicht so ganz unrichtig: Zwar spielt der „Matrix“-Superstar hier nicht mit, ist aber mit seiner Stimme doch kurz dabei: Denn beim Film-Keanu-hier handelt es sich um eine kleine süße KATZE, und die „spricht“ auch schon mal kurz mit der Stimme ihres menschlichen Vornamengebers Keanu Reeves. DER, wir erinnern uns gerne, vor einiger Zeit, im originalen „John Wick“-Rache-Movie, als Killer loszog, um Rache an denen auszuüben, die seinen geliebten kleinen Hund töteten. Es gibt hier also schon und irgendwie eine emotionale Quer(ver)bindung zu Keanu Reeves…

„Key & Peele“ mimen hier die Cousins Clarence (Keegan-Michael Key) und Rell (Jordan Peele). Als ebenso gutbürgerliche wie sittenstrenge wie Macho-beknackte Knallchargen. Rell ist ganz vernarrt in sein Kätzchen Keanu. Als dieses entführt wird, sind die Beiden voll aus dem Häuschen. Im wahrsten Sinne. Machen fortan auf „skrupellose Killer“, schleusen sich in eine kriminelle Straßen-Gang undercover ein und mischen die gehörig spinnerhaft auf. Alles nur, um diesen kuschelig-schmusen Kater Keanu wieder zurückzuholen. Doch DER weiß seine niedlichen Aussehensvorteile zu nutzen und „schleimt“ sich überall ein. Mit Folgen. Stichwort: Ein Bandenkrieg bricht aus. Was den beiden Verwandten so ziemlich wurscht ist, geht es doch einzig darum, ihr heißgeliebtes Kätzchen wieder nach Hause zu holen. Dafür tun sie alles. Und bringen nebenbei sogar Gang-Mitgliedern den „Rap“ von George Michael näher…

Ein Quatsch, der immer amüsant-quätscher wird. In seinem wüsten Action-Radau und mit seinen unverschämten parodistischen Dauerübertreibungen. Auf „Gangsta“ & Company. Auf die Afro-Klischees „der Gemeinde“. Mit coolen Sprüchen und „Drogen-Happen“, die „nach hinten“ losgehen. Als Nummernrevue, bei der man sich im heißen Strip-Club erst mal eine Weinschorle bestellt. Oder wenn es gilt, dem Samurai-Schwert des völlig zugedröhnten „Scary Movie“-Stars Anna Faris „auszuweichen“, die auf krasse Gangster-Stories steht.

Mit „KEANU“ stoßen wir auf zwei noch quasi Kino-„jungfräuliche“ Comedy-Bubis auf ihrem ersten Spielfilm-Trip: Ungezügelt, frech in ihrem Rotz-Humor, deftig-charmant. Aber: Ausgestattet eben mit (sehr) viel kätzischer Liebe. Allerdings: Ulkig dann auch, wenn im Bonus-Material „das knallharte Casting“ von Pfoten gezeigt wird beziehungsweise wie diese beiden Clowns unbarmherzig-pointiert mit den knuddeligen Kandidaten umgehen… (= 3 1/2 PÖNIs).

Anbieter: „Warner Home Video“.

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