Ju Dou Kritik

JU DOU“ von Zhang Yimou (VR China/Japan 1990; B: Lui Heng, Yang Feng-Liang; K: Gu Changwei, Yang Lun; M: Zhao Yiping; 95 Minuten; Start D: 19.09.1991).

Ju Dou ist eine junge, hübsche Frau die von einem alten, tyrannischen Färberei-Besitzer gekauft wird. Er ist impotent, will aber unbedingt einen Sohn haben. Der im Haus lebende Neffe des Alten erfährt bei der Rückkehr von einer Geschäftsreise Schlimmes. Er hilft ihr, sie verlieben sich ineinander. Doch die Liebe muss in dem strengen Traditonsdenken und dem harten Männer-Gesellschaftssystem heimlich und verborgen bleiben. Als Ju Dou tatsächlich einen Sohn bekommt, beginnen die eigentlichen Probleme. Dann erleidet der Alte einen Unfall, der ihn lähmt, so dass die Geliebten fortan im Haus zusammen sein können. Doch das Kind erweist sich als Fluch. Dann stirbt der Hausherr, und die Geschehnisse eskalieren

„Ju Dou“ ist eine farben-überflutete, sinnliche und wie eine klassische griechische Tragödie sehr dramatische Parabel über Feuer und Wasser, über Schmerz und Herz, über ein nahegehendes Schicksal. Das allerdings wird nicht von Göttern, sondern von Menschen beeinflusst. Und: In seiner kritischen Deutlichkeit
kann man den Film auch als Kommentar über die heutige Diktatur-Zeit in China verstehen. Kein Wunder also, dass der für den Auslands-„Oscar“ nominierte Film bisher in seinem Heimatland nicht gezeigt werden durfte.

„Ju Dou“ ist einer der wichtigsten Filme der „Neuen Filmwelle“ in China, die übrigens vom gleichen Regisseur vor Jahren mit dem Meisterwerk “ Rotes Kornfeld“ eingeläutet wurde. Farben, Licht, Bewegungen sind exotisch-aufreizend, die Geschichte und die Schauspieler bilden eine intelligente Einheit, der
Film gehört zu den cineastischen Höhepunkten in diesem Kino-Jahr. Die chinesische Seele kam und noch nie so nah und so tief wie jetzt in „Ju Dou“, einem Meisterwerk (= 5 PÖNIs).

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