SUICIDE SQUAD

PÖNIs: (2,5/5)

„SUICIDE SQUAD“ von David Ayer (B + R; USA 2016; K: Roman Vasyanov; M: Steven Price; 123 Minuten; deutscher Kino-Start: 18.08.2016)

Gastkritik von Caroline „Carrie“ Steinkrug 

Wer hegt sie nicht? Eine (zumindest kleine) Sympathie für den Teufel. Ist doch das Böse stetig ummantelt von einer Versuchung, die nicht in den strengen Grenzen unserer Gesellschaft verankert ist. Sie ist verboten und damit begehrenswert. Kribbelnd aufregend. Da freut man sich doch wie Bolle auf eine ganz besondere Gruppe krimineller Freaks, die in DC`s SUICIDE SQUAD die Hauptrollen spielen sollen. Sollen. Wohl gemerkt.

Und so geht er nun also auf, der Filmvorhang für Rick Flag (JOEL KINNAMAN), den Joker (JARED LETO), Harley Quinn (MARGOT ROBBIE), Deadshot (WILL SMITH), Captain Boomerang (JAI COURTNEY), Killer Croc (ADEWALE AKINNUOYE-AGBAJE), Katana (KAREN FUKUHARA) und die Enchantress (CARA DELEVINGNE). Sie alle werden als Himmelfahrtskommando engagiert, um für die US-Regierung jene schmutzigen Jobs zu erledigen, an denen sich sonst keiner die Hände dreckig machen möchte. Quasi als eine „ungerechte“ Superheldenliga der Badguys, die als Dank für ihre Mühe ihrem Strafvollzug entgeht. Weil auf Kriminelle kann der Staat ja letztlich so oder so gut verzichten. Ohne lange zu trauern. Aber diese Typen sind absolut irre, und so ist schon ziemlich schnell klar, dass dieser Plan wohl kaum aufgehen kann, in einem Universum, in dem morbide Individualität an erster Stelle steht.

Leider war es das aber inhaltlich auch schon, denn hier mangelt es den korrupten „DC-Avengers“ vor allem an einem: einem guten Drehbuch. Und das ist sehr, sehr schade, denn eigentlich hätten diese Antihelden einen mitreißenden Film verdient!

Aber leider kommen die Charaktere, trotz eines sehr Kult geprägten Soundtracks, in dem Musikklassiker wie „The House of the rising Sun“ von den Animals, „Sympathy for the Devil“ von den Stones oder „Without me“ von Eminem verwurstet sind, nie in einen ebenso rockigen Erzähl-Rhythmus. So bleiben die ersten zwanzig Minuten eigentlich die spannendsten, da hier die Figuren vorgestellt werden. Wie in einem Gruselkabinett. Eine Freakshow, die mit ihrem wirklich tollen Design so viel Lust auf mehr macht. Danach geht es jedoch nur noch um ein großes Licht, in Mitten einer Stadt, das einem das Gefühl gibt, man sehe die eigentliche Neuverfilmung der GHOSTBUSTERS. Zumindest wissen wir jetzt wo Gozers Verwandtschaft abgeblieben ist.

Ja, diese Comic-Antihelden sind mies, und eigentlich sollte es sich in diesem Fall auch gut anfühlen „mies“ zu sein, aber nicht, wenn der Film am Ende mieser ist als die Persönlichkeiten, die in ihm auftauchen. Gebt uns doch lieber ein Spin-off mit dem Joker und seiner Mörderbraut Harley Quinn, die beide (im tiefen Gedenken an Heath Ledger und Jack Nickolson) eine wirklich gute Show abliefern. Was für eine Verschwendung; sind sie (zumindest was den männlichen Teil dieses Bonnie-und-Clyde-Gespanns angeht) trotzdem viel zu wenig zu sehen. Sind sie nicht da. Verschwindet der Film – im Chaos einer skurrilen Belanglosigkeit. Und Will Smith? Der hätte mal lieber seinen zweiten INDEPENDENCE DAY feiern sollen… (= 2 1/2 „Carrie“-PÖNIs; …1 für den Joker, 1 für Harley und 1/2 für PINKY das Einhorn).

 

 

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