FANTASTIC FOUR (2015)

PÖNIs: (0,5/5)

„FANTASTIC FOUR“ von Josh Trank (Co-B + R; USA 2014/2015; Co-B: Simon Kinberg, Jeremy Slater, Hutch Parker; nach den gleichn. MARVEL-Comics von Stan Lee und Jack Kirby, erstmals erschienen im November 1961; K: Matthew Jensen; M: Marco Beltrami, Philip Glass; 98 Minuten; deutscher Kino-Start: 13.08.2015); normalerweise ist es mir völlig egal, WIE ein Film entsteht. Ob und wie man sich am Set oder hinter den Kulissen angeblich gegenseitig gefetzt hat, wer auch immer gegen wen, mich interessiert „lediglich“ das gesehen End-Produkt.

Hier aber kommt man nicht daran vorüber, dass die FOX-Produktion mit dem 30-jährigen Autoren und Regie-Jungspund JOSH TRANK „nicht klarkam“. Beziehungsweise umgekehrt. Auch zwischen dem Spielleiter und seinen Darstellern soll es permanente „Unstimmigkeiten“ bei diesem mit 122 Millionen Dollar budgetierten Großprojekt gegeben haben. Gepflegt ausgedrückt. Im Januar 2015 wurden Nach-Drehs angesetzt, ohne dass der Regisseur mit einbezogen war. Den Anspruch auf den „finalen Schnitt“ hatte er ohnehin nicht. Hinweis: Keine Entschuldigungen für einen völlig verkorksten Anti-Vergnügungs-Film, dem dann auch das vorgesehen 3D „weggenommen“ wurde, sondern nur Erklärungsdeutungen. Für fürchterlich viel Müll. Zudem: Ich werde sowie immer misstrauisch, wenn sich gleich vier Schreiber um das Drehbuch bemüht haben. Für selbiges (nach und nach) engagiert wurden. Riecht viel zu viel nach „kaputt geschrieben“.

Josh Trank, im April 2012 mit seinem Debüt-Streifen „Chronicle“ im Kino (s. Kino-KRITIK), in dem Nerd-Typen plötzlich über Superkräfte verfügen. War leidlich ulkig. Ich vermute, dass die Umsetzung eines „Fantastic Four“-ähnlichen Themas die Bosse veranlasst hat, ihm die Regie für dieses Projekt zu übertragen.

Wir hatten ja bereits zwei „Fantastic Four“-Filme. Vor nicht sooo langer Zeit: „Fantastic Four“ von 2005 (s. Kino-KRITIK) und „Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer“ (s. Kino-KRITIK), die Fortführung von 2007. Warum nun wieder, na ja, vielleicht eine reizvolle weitere Fortsetzung? Denkste. DIE fangen doch tatsächlich noch einmal ganz von vorne an. Wie blöd. Wie bescheuert. Langweilig. Überflüssig. Denn: Es ist kein Sinn-Motiv auszumachen. Wir erfahren also wieder einmal, gaaanz ausführlich, WIE diese jungen Begabten zu ihren bekannten Helden“einrichtungen“ kommen. Es dauert aber. Bis dahin. Unendlich. Gefühlt. Erst kurz vor dem Ende „haben“ sie sie. Die bekannten Extrem-Superkräfte. Und können „damit“ endlich hausieren gehen. Zuschlagen. Weil ja ein Fiesling mal wieder die gesamte Erde zu unterjochen beabsichtigt.

Die meiste Zeit aber gilt der Warterei. Lange, entsetzlich auf den Keks gehende „Vorbereitungen“, um dann endlich zu denen zu werden, wie wir sie längst kennen. (Und deshalb ins Kino gekommen sind.) Eine elende Zeit-Absitzerei. Mit viel Jugendzeit-Gedöns, erwarteten Entwicklungen, Aha-Experimenten. Und: mit Effekten, die diesen Namen 2015 nicht verdienen. Überraschungslos sind. Sich „versenden“. Im Film-Orkus. Hinter „wackligen“ Computer-Felsen. Irgendwas glitzert, fackelt, ist dann wieder weg, der ganze und sehr merkbare digitale und auch völlig humorfreie Krimskrams.

Mit wem? Eigentlich hier wurscht. Aber man kennt sie, aus vielen spannenden anderen Auftritten, sie zählen zum besseren Hollywood-Nachwuchs: MILES TELLER (neulich: der junge drangsalierte Trommler aus „Whiplash“) als Reed Richards und Titel-Held; MICHAEL B. JORDAN (2013 großartig in „Nächster Halt: Fruitvale Station“) als Johnny Storm/Human Torch, der Feuernde; KATE MARA („House Of Cards“) als Susan „Sue“ Storm alias Invisible Woman und JAMIE BELL (der unvergessene „Billy Elliot – I Will Dance“) als Ben Grimm bzw. The Thing. Das Ding. Ihr fader Gegenspieler, „Victor von Doom“, wird von TOBY KEBBELL – zuletzt in einer Art Ganzkörperkondom verpackt – interpretiert, der vor geraumer Zeit als aggressiver Versuchsaffe Koba in dem vorjährigen Hit „Planet der Affen: Revolution“ noch eine darstellerische erkennbare Wucht war.

Was das ist? Nothing. In voller Gähn-Länge. „Er fühlt sich an wie ein 100 Minuten-Trailer für einen Film, der nie passiert“, urteilte Todd McCarthy von „The Hollywood Reporter“ am 05.08.2015 in seiner Kritik-Kolumne. In der schlechten Tat: Gerade habe ich mich, der bemühte Comic-Betrachter, an die originellen und vor allem ironischen MARVEL-Filme wie „Iron Man“, die „Avengers“-Helden und – köstlich albern – „Guardians of the Galaxy“ gewöhnt, da kommt solch ein behäbiger, finsterer Dumpfbacken-Streich daher und verfinstert schrecklich die gerade gewonnene gute Comic-Laune. Mit der Warnung: 2017 soll’s damit weitergehen (= ½ PÖNI; irgendwie aus spöttischem Mitleid).

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