Eyjafjallajökull Kritik

EYJAFJALLOJÖKULL – DER UNAUSSPRECHLICHE VULKANFILM“ von Alexandre Coffre (Co-B + R; Fr 2013; Co-B: Laurent Zeitoun, Yoann Gromb; K: Pierre Cottereau; M: Thomas Roussel; 92 Minuten; Start D: 31.07.2014); machen wir uns nichts vor, seit seinem wunderbaren Auftritt in der ebensolchen Spitzenkomödie „Willkommen bei den Sch’tis“ (2008) hat ER in Sachen Erfolgshumor filmisch nicht mehr in die Erfolgsspur zurückgefunden. In „Nichts zu verzollen“ (2010), „Der Nächste, bitte“ (2013) oder kürzlich als „Super-Hypochonder“ war er nicht mal in der Nähe komischer „Sch’tis“-Form: DANY BOON.

Der 38jährige französische Spaßvogel mit den vielen Talenten (als Komiker, Comedian, Schauspieler und Regisseur) strampelt sich auch hier wieder vergeblich ab, ulkige Pointen zu setzen. Als Teil eines Paares, Alain und Valérie (VALÉRIE BONNETON), das seit 20 Jahren geschieden ist, aber sich immer noch innbrünstig hasst. Und wie es der komödiantische Zufall so will, müssen beide wieder miteinander ´ran. Anlass: Die Hochzeit ihrer Tochter in Griechenland. Als das Flugzeug wegen des Ausbruchs dieses unaussprechlichen isländischen Vulkans (im März 2010) in München notlandet, müssen sich die beiden Sich-GARANTIERT-Nicht-Mögenden gezwungenermaßen zusammentun, um die restlichen 2100 Kilometer in einem heiß umkämpften, letzten Mietwagen die Tour fortzuführen. Natürlich ist fortan verbales wie handfestes Sticheln sowie Hauen und Stechen angesagt. Erst im Porsche (der in Österreich plattgewalzt wird), dann per Pedes, im Bus, im Camping-Mobil, sogar in einem gekaperten Kleinflugzeug. Mit teilweise (un-)menschlichen Begegnungen der bekloppten Art. Während in Europa die Polizei auf das Pärchen „aufmerksam“ wird.

Gewiss, dies könnte anarchische Pracht-Wut mit Volldampf und Time-Komik bedeuten, wenn das episodenhafte Paar-Gemetzel und Getue nicht so willkürlich und lächerlich konstruiert daherkommen würde. Sozusagen mit dem Humor-Holzhammer wird dem Zuseher vermittelt, hey, das ist doch komisch. Da musst du aber jetzt lachen! Von wegen. Wenige Sketche funken. Wir wissen, selbst der allergrößte und allergröbste Unfug muss halbwegs verständlich und stimmig sein. Und nicht ständig so aufgesetzt wirken wie hier. Währenddessen die Figuren eindimensional und durchschaubar sind. Und auch „so“ bleiben. Vorhersehbar in ihrer permanenten, krampfigen Hemmungslosigkeit als ekliger Spießer und kalte Karriere-Mamsell. Und dabei emotional mehr abstoßend denn listig-lustig wirken. Zwei permanent zerstörerische Hauptakteure, die nur unangenehm zetern, strampeln und tönen, also dauerhaft unsympathisch SIND, be- und verbreiten einfach kein Vergnügen. Weil weder Neugier noch Nähe zu ihnen vermittelt wird. Aufkommt. Von ihrem dussligen Polter-Charme ganz zu schweigen. Siehe und höre: Humor-Mechanik. Wo – behauptete – Gags schnell sterben.

Fazit: Ein französischer Quatsch, der ohne Ironie-Schübe oder satirische Schärfe auskommt. Flach und nervend = dumm-albern abtörnt. Darstellerisch unappetitlich vertreten ist. Nur winzig kurzweilig erscheint (= 1 ½ PÖNIs).

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