ELSTREE 1976

PÖNIs: (4/5)

„ELSTREE 1976“ von Jon Spira (B + R; GB 2014/2015; K: Sonny Malhotra; M: Jamie Hyatt; 101 Minuten; deutsche Heimkino-Veröffentlichung: 01.09.2017); Es war einmal… in einer fernen Zeit … also im Sommer 1976 … in unserer Galaxis … also in den ELSTREE-Studios am Stadtrand von London, da begann der Hollywood-Filmemacher GEORGE LUCAS mit dem Dreh zu einem Film, von dem es hieß, es handele sich um eine Low-Budget-Produktion oder um einen Independent-Streifen oder „nur“ um einen Film fürs Fernsehen. Nichts genaues wusste man nicht, wussten jedenfalls viele von denjenigen wenig, von denen hier die Rede ist beziehungsweise: Die hier das Sagen haben. Der Titel des Films, der damals entstand, hieß „STAR WARS“ und wurde dann hierzulande anlässlich der BRD-Premiere am 9. Februar 1978 mit „KRIEG DER STERNE“ betitelt. Der Rest ist eine einzigartige Erfolgs-Geschichte und gerade in diesen Tagen, wo „Star Wars 8 – Die letzten Jedi“ (am 14.12.2017; s. Kino-KRITIK) weltweit als Massenstart (mit gigantischen Besucherzahlen) angelaufen ist, wieder in aller Erinnerung.

Der Brite JON SPIRA, geboren am 13. April 1976, ist Filmjournalist und Dokumentarfilmer und zugleich ein großer Fan dieses epochalen Weltraum-Epos von George Lucas. Ihn interessierte allerdings nicht, zum 40. Jubiläum des gewaltigen Star Wars-Franchise noch einmal längst Bekanntes aufzuwärmen und zu wiederholen, sondern er will einen ganz anderen Blick auf die Entstehung des dann zu einem Multi-Phänomen gewordenen Star Wars-Imperiums beschreiben. Er besorgte sich die Finanzierung über „Kickstarter“, die weltweit größte Crowdfunding-Plattform für kreative Projekte, und machte sich auf die Suche nach Nebendarstellern und Komparsen von damals, deren Namen vielfach unbekannt und deren Gesichter hinter Masken versteckt waren. Zehn von ihnen wählte er dann aus, um sie ausführlich über ihre Arbeit damals und über die persönlichen, beruflichen „Auswirkungen“ dieser Arbeit zu sprechen. Schließlich ist die weltweite Gemeinde von „Star Wars“-Fans inzwischen riesig und schon wenige Sekunden auf der Leinwand – ob als Alien oder als Rebellen-Pilot – können ein gewisses Stück Berühmtheit bedeuten. Was sich auf den alljährlichen Star Wars-Conventions durchaus „bezahlt“ machen kann.

Der Bekannteste von ihnen ist zweifellos der britische Schauspieler DAVID PROWSE, Jahrgang 1935, der optische Lord Darth Vader, der vor allem wegen seiner Körpergröße von über 2 Meter den äußerlichen George Lucas-Anforderungen entsprach, dessen Figur-Stimme allerdings vom amerikanischen Schauspieler James Earl Jones später übernommen wurde. Warum, weshalb und wieso er mit George Lucas im Clinch lag, erläutert er im Film. Die anderen neun dagegen waren bis zu dieser Dokumentation, die sich ausführlich ihren Leben, also ihren Persönlichkeiten, ihren Erinnerungen und ihren Werdegängen „nach Star Wars“ annimmt, weitgehend anonym: Paul Blake (= der unter der Greedo-Maske steckte); Anthony Forrest (= der als Stormtrooper den Satz spricht: „Das sind nicht die Droiden, die wir suchen“); Garrick Hagon (= als Red Three/X-Wing-Pilot Biggs Darklighter); Jeremy Bulloch (= Boba Fett); Laurie Goode; John Chapman; Pam Rose; Derek Lyons sowie Angus MacInnes (= als Gold Leader). Die Folgen, die ihre Mitwirkung an diesem damals „kleinen verrückten Science Fiction-Projekt“ für alle hatte, sind amüsant, kurios, erstaunlich, schicksalhaft. „Regisseur Jon Spira zeigt uns die kleinen Tropfen eines Ruhms, der von einer gigantischen Flutwelle der Pop-Kultur geschaffen wurde“, erkannte die „New York Times“.

„Elstree 1976“ ist als ausführliche dokumentarische Ergänzung vor allem ein interessanter Film für „Star Wars“-Hardcore-Fans (= 4 PÖNIs).

Anbieter: „Busch Media Group“.

 

 

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