DIE SUPER-COPS – ALLZEIT VERRÜCKT!

PÖNIs: (3/5)

„DIE SUPER-COPS – ALLZEIT VERRÜCKT!“ von und mit Dany Boon (Co-B; R + HD; Fr/Belgien 2016; Co-B: Sarah Kaminsky; K: Denis Rouden; M: Michael Tordjman, Maxime Desprez; 107 Minuten; deutsche Heimkino-Veröffentlichung: 24.11.2017); geboren wurde er am 26. Juni 1966 als Daniel Hamidou in Armentières, Département Nord, sein Künstlername DANY BOON basiert auf der Zeichentrickfigur Daniel Boon (einem amerikanischen Trapper und Held einer TV-Serie, die in den 1970er Jahren wöchentlich nachmittags im französischen Fernsehen lief). Mit seinem Namen verbindet sich der bislang erfolgreichste französische Kino-Film aller Zeiten, „Willkommen bei den Sch’tis“ (2008/s. Kino-KRITIK), mit über 20 Millionen Kinobesuchern, der in Deutschland im Kino 2,3 Millionen Interessenten erreichte. Bei den darauffolgenden Dany Boon-Kinofilmen – „Nichts zu verzollen“ (2010/s. Kino-KRITIK); „Super-Hypochonder“ (2014/s. Kino-KRITIK); „Nichts zu verschenken“ (2017/s. Kino-KRITIK) – blieb der Zuspruch hierzulande allerdings vergleichsweise bescheiden. Deshalb ist bei uns auch sein neuester Film-Streich, Originaltitel „Raid Dingue“/Budget: 32,4 Millionen EURO, nicht zuerst im Kino gelaufen, sondern wurde gleich fürs hiesige Heim-Kino bestimmt und wird nur dort ausgewertet. Obwohl dieser, mit fast 4,6 Millionen Kinobesuchern, 2017 der erfolgreichste französische Kinofilm in Frankreich war (und inzwischen die 5 Millionen-Publikumsgrenze überschritten hat). Sogar die mit knapp 200 Millionen EURO teure Luc Besson-Produktion „Valerian“ übertrumpfte, die im Vorjahr in Frankreich nur auf gut 4 Millionen Kinobesucher kam.

Dany Boon hält sich diesmal mehr hinter, als direkt an der Rampe auf. Spielt den Chef der französischen Polizei-Elite-Einheit RAID, Eugène Froissard, dem gerade die private Partnerin „entfleucht“ ist, und der auf Frauen derzeit sowas von „einen Hals“ hat, und der es mit einer „ganz speziellen“ Frau von Bewerberin zu tun bekommt: Johanna Pasquali (ALICE POL), Tochter des Innenministers und blöd wie Stulle. Ihr ehrgeiziger Lebenstraum: Sie will unbedingt in diese Spezialeinheit aufgenommen werden und bemerkt nicht, dass sie dafür weder Talent noch irgendwelche Fähigkeiten besitzt. Doch ihr Papa macht Druck, also darf sich Johanna polizeilich „austoben“. Und den allergrößten – mitunter gefährlichen – Unfug anstellen. Dabei zeigt sie sich hypernervös und hampelt übermotiviert wie ein weiblicher Stan Laurel („Doof“-Partner von „Dick“) ungeschickt herum. Alle sind verzweifelt, nur Eugène kaum. Eine freundliche Dreiviertelstunde Slapstick-Tollpatschigkeit, dann wird es „krimineller“. Eine Terror-Gang gilt es zu bekämpfen. Auszuschalten. Und natürlich, mit der Oberdusseligen an vorderster Front. Und siehe da – ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn, obwohl … na ja und überhaupt, wir befinden uns im französischen Komödienkino mit viel politisch-unkorrektem Charme. Und (vorhersehbaren) emotionalen Wendungen. Also: „Doof“ entwickelt ungeahnte – und auch ein wenig geistige – Kräfte. Was allerdings, zum Beispiel, dem französischen Präsidenten einige komische „Wunden“ abverlangt.

Dany Boon als Co-Autor, Regisseur und Zweithauptdarsteller gibt hier mehr den Stichwortgeber für den weiblichen Desaster-Clown ALICE POL als Johanna, als selbst volle Komik-Kanne aufzutrumpfen. So dass SIE sich eine ganze lange Zeit als wirklich köstlich dämlich präsentieren darf, dabei mit lockerem Schabernack-Dummbazi-Appeal und trotzdem sympathisch. Motto: Jerry Lewis und Louis de Funès hätten an ihrem spleenigen wie konsequenten Ulk-Nudel-Komik-Programm ihre helle Zappel-Freude. Während Dany Boon sich als lächerlicher Frauen-„Versteher“ gerne in die entsetzt-zwinkernde Depperten-Rolle fügt. In weiteren Rollen spielen auch bei uns bekannte französische Stars mit wie MICHEL BLANC („Sie sind ein schöner Mann“) als Minister-Papa, YVAN ATTAL („Lösegeld“) und SABINE AZÉMA („Tanguy – Der Nesthocker“) als charmante Prolls.

Der burschikose deutsche Heimkino-Titel „Die Super-Cops – Allzeit verrückt!“ verweist in die aufmüpfige Dany Boon-Unterhaltungsrichtung: Kurzweilig, keck, hübsch-chaotisch-amüsant, und ist vielleicht die richtige leichte Ouvertüren-Einstimmung in die heiß erwartete „Sch’tis“-Fortsetzung von und mit Dany Boon, die bei uns am 22. März 2018 garantiert erst in die Kinos kommt (= 3 PÖNIs).

Anbieter: „Ascot Elite Entertainment“.

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