DIE REISE DER PINGUINE 2

PÖNIs: (5/5)

„DIE REISE DER PINGUINE 2“ von Luc Jacquet (Fr 2015/2016; K: Jérome Bouvier, Laurent Ballesta, Yanick Gentil; M: Cyrille Aufort; deutscher Erzähler: Udo Wachtveitl; 85 Minuten; deutscher Kino-Start: 02.11.2017); ich schätze, ich bewundere diesen französischen Filmemacher LUC JACQUET, der am 5. Dezember diesen Jahres 50 wird, als großartigen Tier- und Natur-Filmer. Sein tierischer „Spielfilm“ „Die Reise der Pinguine“ (s. Kino-KRITIK) zählt – mit über 25 Millionen Kinozuschauern weltweit – zu den erfolgreichsten Dokumentarfilmen überhaupt und wurde 2006 mit dem „Oscar“ ausgezeichnet. Ende Dezember 2007 lief bei uns sein erster Spielfilm an, der sich mit dem Verhältnis Mensch und Tier befasste: „Der Fuchs und das Mädchen“ (s. Kino-KRITIK). Und am 2. Januar 2014 kam der wunderbare Naturfilm von ihm, „Das Geheimnis der Bäume“ (s. Kino-KRITIK), als Hymne an das Labor des Lebens in die Lichtspielhäuser.

2015 machte sich der Filmemacher erneut auf in die Antarktis, um wieder über seine – inzwischen stark gefährdeten – Tiere zu erzählen. Mit einer neuerlichen Geschichte um eine Kaiserpinguin-Familie, die in diesem unwirtlichen Ort der kalten Welt zu überleben versucht. Dabei entstanden geradezu unglaublich-nahe, eindrucksvolle und außerordentlich berührende Aufnahmen. Wie diese über ein schon 40 Jahre altes Männchen, das nach seinem Fischzug wieder an den Ort zurückkehrt, an dem es einst selbst geschlüpft ist und nach seinem Küken ruft. Inmitten einer geradezu magisch schönen Landschaft setzt Luc Jacquet auf starke, imponierende, herzergreifende Bilder, die wie ein hervorragender Spielfilm emotional und dramatisch große Sinn- und Bauch-Wirkung erzielen. Angenehm ist diesmal auch der weniger pathetisch daherkommende deutsche Begleitkommentar, vom Münchner „Tatort“-Ermittler UDO WACHTVEITL „fürsorglich“ eingesprochen. (Im Originalton hat Lambert Wilson diese Aufgabe übernommen).

Die Welt der Pinguine allerdings befindet sich in Gefahr. Die Meeresströmungen ändern sich und damit auch die Bewegungen des Eises; was manchen Arten einen Vorteil bringt, schädigt gleichzeitig andere. Nach Jahrhunderten hat es in der Antarktis erstmals geregnet – für die Küken eine tödliche Gefahr, denn in den ersten Lebensmonaten ist ihr Gefieder noch wasserdurchlässig, und wenn sie durchweichen, frieren sie im wahrsten Sinne des Wortes ein und sterben. Wenn durch steigende Temperaturen in der Antarktis mehr Vegetation entsteht, würde das ganze Ökosystem zusammenbrechen. „WENN ALSO UNSER FILM BEI DEM EINEN ODER ANDEREN DAZU FÜHRT, SEINE BERUFUNG FÜR DEN SCHUTZ DER UMWELT ZU ENTDECKEN, WÄRE ICH DER GLÜCKLICHSTE MENSCH DER WELT“ (LUC JACQUET im Presseheft). Dem will ich mich gerne anschließen (= 5 PÖNIs).

Teilen mit: