Detlev Buck

DETLEV BUCK RIAS 2—Special: „Film aktuell“ vom 28.08.1990

5 Jahre ist es jetzt her, dass ein junger Typ aus dem Norden unserer Republik mit einem 45-Minuten-Film einige Aufmerksamkeit erreichte und viel Lob und noch mehr Lacher erntete. Der junge Mann heißt DETLEV BUCK und sein Film damals hieß “ERST DIE ARBEIT, UND DANN?!“. Die Geschichte eines jungen Bauern, der nach Feierabend in die Schicki-Micki-Szene Hamburgs gerät und eine Eroberung macht. Da steckte viel Normalität, Ironie und Laien-Spaß drin, und Autor, Regisseur und Hauptakteur Detlev Buck entpuppte sich als ein friesisches Woody- Allen-Talent.

Danach ging der talentierte Bauernsohn in die weite Welt, sprich nach Berlin, um bei der Filmakademie das Handwerk zu lernen. Zwischendurch schuf er immer mal wieder kleine, kurze Filme als Übung, die alljährlich beim Hof er Filmfestival vorgezeigt wurden. Jetzt hat Detlev Buck seinen Akademie-Abschluss gemacht, und der dazugehörige Film heißt “HOPNICK, dauert 59 Minuten und steht ab Donnerstag im Kreuzberger “Yorck“ auf dem Spielplan (s. auch KINO-Kritik). Und damit das Ganze einen abendfüllenden Charakter bekommt, sind vorne und hinten noch zwei kurze Arbeiten von Detlev Buck angefügt: “Schwarzbuntmärchen“, 11 Minuten um eine Kuh, und “Eine Rolle Duschen“, eine 5-Minuten-Phantasie im Duschraum eines Schwimmbads.

“Hopnick“, der erste halblange Film des Talents, handelt von einem jungen deutschen Beamten. Der sitzt an einem geschlossenen Grenzübergang in West-Berlin, übt Langeweile als Dauerbeschäftigung aus und haut nach Feierabend schon mal über die Stränge. Motto: Etwas Bewegung kann nie schaden, und sei es beim Prügeln. Dann geht Hopnick zum Friseur, entdeckt seine Flamme von der Fete am Abend zuvor. Die schneidet ihm die Haare, und Hopnick macht fortan ein fröhlicheres Gesicht.

Detlev Buck, einer unserer wirklichen Talente vor und hinter der Kamera.

HOPNICK“ von Detlev Buck (Co-B + R; BRD 1989/90; Co-B: Roger Heereman, Hans-Erich Viet; K: Roger Heereman; M: Burkhard Brozat; D: Detlev Buck, Hans-Erich Viet, Pago Balke, Sophie Rois, Andreas Hosang; 60 Minuten; Kinostart: 30.8.1990); Im Kino war der Film damals gekoppelt mit zwei Kurzfilmen von Detlev Buck: „Rolle duschen“/1987: 5 Minuten + Schwarzbuntmärchen“/1989: 11 Minuten) s. auch KINO-Kritik

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