CODENAME U.N.C.L.E.

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„CODENAME U.N.C.L.E.“ von Guy Ritchie (Co-B + R; USA 2013; Co-B: Lionel Wigram; basierend auf der gleichnamigen US-TV-Serie von 1964-1968 /deutscher Titel: „Solo für U.N.C.L.E.“/; K: John Mathieson; M: Daniel Pemberton; 106 Minuten; deutscher Kino-Start: 13.08.2015); was waren das für selige ZDF-Serien-Zeiten, als dort von 1967 bis 1968 26 von insgesamt 105 Folgen dieser Ami-Serie liefen, um dann bei RTL weiter – mit 64 Folgen, darunter 15 ZDF-Wiederholungen – ausgewertet zu werden. 1966 wurde die in den USA von 1964 bis 1968 laufende Serie mit dem „Golden Globe Award“ als „Beste Fernsehserie“ ausgezeichnet. Während die beiden Hauptakteure in der Kategorie „Beste männliche Hauptdarsteller einer Fernsehserie“ für den Preis nominiert waren. Soweit die Formalien.

Story damals: Mitten im Kalten Krieg müssen sich der Ami-Agent Napoleon Solo (ROBERT VAUGHN) und der KGB-Spion Illya Kuryakin (DAVID McCALLUM) zusammentun, um irre Bösewichte auszuschalten, die die „Gesamt-Welt“, also West und Ost, bedrohen. Es war (sehr) bemerkenswert, dass in einer in den 1960er Jahren – also mitten im „Kalten Krieg“ – in den USA gedrehten Serie ein Amerikaner und ein Russe zusammen kämpfen. Diverse Serien-Episoden wurden dann auch zu insgesamt acht abendfüllenden Spielfilmen zusammengefasst, die dann in der Bundesrepublik Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern in den 1960er Jahren in den Kinos liefen.

Der Wiederauflebens-Spielfilm heute, mit demselben Ausgang angesiedelt, ist totale Scheiße. Unterhaltungs-Grütze zum Dauer-Ärgern. Langeweile durchweg. Fremdschämen und Zeitverschwendung über dermaßenen Schwachsinn. Beleidigend für Augen & Ohren. Soviel erbärmliche Plattheit & blöde Plastik zusammen ist selten:

1.) Volldoofe Agenten, mit voller Nadelstreifen-Blässe, arrogant bis zum Anschlag, mit lächerlicher Coolness. Labern bis zum Abwinken. Dargestellt von zwei ausnahmslos unattraktiv wirkenden, nur nervenden Kerle-Hanseln (HENRY CAVILL als Solo/ARMIE HAMMER als Illya).

2.) Ihre Action = platt bis vollpfosten-dumm. In der dümmlichen Ausübung (schon Millionen Mal würziger gesehen; erlebt; arrangiert).

3.) Die böse Ober-Schurkin, eine elegante Plastik-Größe und Model-Tusse namens ELIZABETH DEBICKI. Sieht aus wie eine bebilderte Schreckschraube „auf modisch“. Läuft ständig vermeintlich lässig = staksig herum, grinst nur überheblich-dümmlich und ist in etwa so attraktiv wie ein frisch bemalter Laternenpfahl. Als Italienerin mit Namen Victoria Vinciguerra soll sie die fiesen Fäden spinnen. Wird jedenfalls ernsthaft behauptet. Was für ein primitiver Fehlgriff. (Dass sie neulich beim „Großen Gatsby“ mit-rumgehangen hat, macht sie nicht besser.)

4.) Dass die Schwedin ALICIA VIKANDER als Gaby Teller, Tochter eines verschwundenen deutschen Wissenschaftlers, auftritt, fällt kaum auf. Stört nur begrenzt. Ein Liebchen von der „Kick“-Stange. Die beim nächsten „Bourne“-Film neben Matt Damon hoffentlich „auffälliger“ agiert.

5.) HUGH GRANT, Jahrgang 1960, ist älter geworden. Klar doch. Seine Rollen sind es inzwischen auch. Zuletzt, farblos in: „Wie schreibt man Liebe?“ Hier, als britischer Vorgesetzter der Agenten, Alexander Waverly, in der TV-Serie einst von Leo G. Carroll so angenehm bärbeißig dargestellt, staubt er. In und mit dieser sinnfreien Rolle. Uninteressant.

7.) Deutsche Akteure. Natürlich tumbe Nazis (SYLVESTER GROTH). Gerne gebraucht. Zum Foltern prächtig geeignet. Und erschießen (CHRISTIAN BERKEL). Die olle blöde Dauernummer. Ja, ja.

8.) Der Schnitt ist bisweilen händeringend miserabel (speziell am Schluss bei der Autoverfolgungsjagd ins Wasser; da stimmt technisch wie logisch gar nichts). Bisweilen existieren keine stringenten Zusammenhänge. Die Musik lärmt auf erbärmlichem, belästigendem Geplärre-Niveau.

9.) „Codename U.N.C.L.E“, der neue Film = überraschungslos, fade, debil in der Erklärung und Erzählung, mit gelegentlichem Peinlich-Humor.

Was ist eigentlich mit dem Briten GUY RITCHIE, der demnächst, am 10. September, 45 wird, los? Einst konnte er mit pointensicherer Härte-Kost wie „Snatch – Schweine und Diamanten“ (2000) sowie später mit den beiden „Sherlock Holmes“-Abenteuern (2009; s. Kino-KRITIK/2011; s. Kino-KRITIK) groß punkten, nachdem er ja 2002 mit „Stürmische Liebe – Swept Away“ (mit seiner damaligen Ehefrau Madonna in der Hauptrolle) einen der bedauernswertesten Filme der Filmgeschichte fabrizierte, der folgerichtig gleich mit 5 „Goldenen Himbeeren“ bedacht wurde. (Im Jahr 2005 wurde der Film zusätzlich als „Schlechtestes Drama der letzten 25 Jahre“ für eine weitere „Goldene Himbeere“ nominiert.) Doch danach konnte sich ja Guy Ritchie filmisch gut erholen. Nun aber dieser entsetzliche Rückfall. Sein neuer filmischer Erguss ist belästigend, völlig inakzeptabel, ständig dumm und durchweg dämlich. Provoziert den Dauer-Toilettengang beim Zuschauen. Und Weg(gehen)sehen-Wollen. Auch ansatzweise keine Unterhaltung möglich: Schrecklich! (= 0 PÖNIs… Plus/Minus einem PÖNI).

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