THE CODE – VERTRAUE KEINEM DIEB

Es ist Samstag-Abend. Ich will filmisch „was haben“, aber es soll kurzweilig sein und ordentlich unterhalten. Muß also nicht unbedingt „sehr anspruchsvoll“ sein. Greife zu einem neuen amerikanischen Film mit Promi-Besetzung, bei dem sich herausstellt, dass auch „die Deutschen“ hier mal wieder ihre Hand mit im Produktionsspiel hatten. Zumindest finanziell. Denn „THE CODE – VERTRAUE KEINEM DIEB“ von Mimi Leder (USA/D 2008; B: Ted Humphrey; K: Julio Macat; M: Atli Örvarsson; 104 Minuten; deutsche DVD-Veröffentlichung: 18.03.2010); entstand 2008 mit deutschem Fond-Money in L.A., in New York, aber auch (kostengünstig) in Bulgarien.

Mimi Leder, na ja, „so dolle“ Filme hat die heute 58-jährige eigentlich nie gemacht. Sie, die sich von der TV-(Serien-)Arbeit („Emergency Room – Die Notaufnahme“) ins Action-Genre nach Hollywood hochgearbeitet hat, schuf mehr oder weniger vergessene Streifen wie „Deep Impact“ (1998), „Das Glücksprinzip“ (2000) und „Smoke & Mirrors“ (2003).

Für ihr neuestes Unterhaltungswerk hat sie in den Hauptrollen zwei namhafte Stars anzubieten: Den 70-jährigen „Oscar“-Preisträger MORGAN FREEMAN („Million Dollar Baby“/“Oscar“-Nominierung für die Chauffeur-Rolle in „Miss Daisy und ihr Chauffeur“; zuletzt als Nelson Mandela im Clint-Eastwood-Film „Invictus – Unbezwungen“) sowie den 48-jährigen spanischen Sonny-Boy ANTONIO BANDERAS („Die Maske des Zorro“/“Die Legende des Zorro“; 1998/2005). DIE sind der Blickfang hier. Mimen zwei Gauner-Profis, die einem russischen Millionär ganz exclusive, ganz teure „Zaren-Eier“ abspenstig machen wollen. Dabei stoßen sie nicht nur auf „östlichen“ Widerstand, sondern auch auf ehrgeizige einheimische Polizisten (Oberhaupt immerhin: ROBERT FORSTER, von Quentin Tarantino für „Jackie Brown“ 1997 wiederentdeckt), auf aktive FBI-Schnösel und eine attraktive wie „merkwürdige“ Sexy-Blondine (RADHA MITCHELL, von Woody Allen für „Melinda und Melinda“ 2004 entdeckt, zuletzt neben Bruce Willis in „Surrogates“).

Um inhaltliche Details habe ich mich bald schon nicht mehr „so recht gekümmert“, denn irgendwie läuft DAS-HIER ziemlich deppert aus dem inhaltlichen wie figurenmäßigen Ruder. Ist aber auch wurscht, denn alleine diesen beiden stoischen „Strohköppen“ Freeman & Banderas zuzuschauen, die erstmals gemeinsam vor der Kamera agierten, bereitet freundlichen Spaß. Deshalb gilt es diesmal nicht, auf die Logik-Löcher, heftigen Unwahrscheinlichkeiten und Hääh?-Motive hinzuweisen, sondern einfach Sich-Gehen-Zu-Lassen und die Show so zu akzeptieren, wie sie deppert annonciert ist. Wenngleich die Auflösungen schon verblüffen und es sich wieder einmal zeigt: Beim Showkampf Jeder gegen Jeden betrügt auch Jeder Jeden. Nichts ist so wie man es vermutete, und am Ende ist Antonio Banderas als „Jüngelchen“ Gabriel Martin der Gelackmeierte. „Der Alte“ hat ihn zünftig gefoppt. Oder? Alles unklar. Egal. Mittendrin werden die legendären Jules-Dassin-Krimi-Klassiker „RIFIFI“ (1955) und „TOPKAPI“ (1964) genannt/zitiert, und ein bisschen erinnert hier die lange Einbruchsszene bei der ausführlichen Safeknacker-Performance auch an die Damals-Motive.

„THE CODE“ ist eine solide Spannungsshow mit Stars; ohne Tiefenwirkung; als routinierte Samstagabend-Heimkino-Belustigung durchaus geeignet, zum unterhaltsamen Schnellverzehr (= 2 1/2 PÖNIs).

Anbieter: „Ascot Elite Home Entertainment“.

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