Das A-Team – Der Film Kritik


DAS A-TEAM – DER FILM“ von Joe Carnahan (Co-B.+R.; USA 2009; 117 Minuten; Start D: 12.08.2010); also besonders einfallsreich sind DIE in Hollywood nicht. Von wegen: Recycling ist angesagt. Entweder alte Filmgeschichten aus den 80ern („Karate Kid“) oder halt TV-Serien von einst. Wie hier: „The A-Team“ war eine amerikanische Action-Serie, die mit ihren insgesamt 98 Episoden zwischen 1983 und 1987 zur erfolgreichsten Reihe dieses Zeitraums in den USA zählte. Hierzulande wurde sie erstmals ab 1987 in den Vorabend-Regionalprogrammen der ARD mit 26 Folgen gezeigt, während der Privatkanal RTL ab 1990 auch die übrigen ausstrahlte.

Im Mittelpunkt der Serie waren vier ehemalige US-Soldaten, die fälschlicherweise eines Verbrechens während des Vietnamkriegs bezichtigt wurden und deshalb sich auf der Flucht vor der Militärpolizei befanden. Sie gründeten eine Art „Robin Hood-Team“, um Menschen zu helfen, die schuldlos in Not geraten sind und vom Gesetz im Stich gelassen wurden. „Also wenn sie mal ein Problem haben und nicht mehr weiter wissen, rufen Sie doch das A-Team!“ DAS brachte dann „die Dinge“ mit „resoluten Maßnahmen“ in Ordnung. In den Rollen waren damals u.a. (der 1994 verstorbene) GEORGE PEPPARD (bekannt aus „Frühstück bei Tiffany“ als Partner von Audrey Hepburn) als Anführer Colonel John Smith, Spitzname Hannibal, und das schwarze „Schwergewicht“ bzw. Muskelpaket „MR. T“ engagiert. Folgen dieser 80er Jahre-Reihe laufen auch heute noch bei uns im Privat-TV ´rauf und ´runter. Beim Zappen erwische manchmal einige Minuten, aber mir eine gesamte Folge einmal anzusehen, ist mir noch nicht „gelungen“. Zu simpel, zu schlicht, zu blöd.

Nun also das Leinwand-Remake. Aus den Vietnam-Kriegern wurden Irak-Kämpfer: Hannibal Smith (LIAM NEESON, der neulich erst kräftig zuhaute, in „96 Hours“); Templeton „Face“ Peck (BRADLEY COOPER/“Hangover“); B.A. Baracus (QUINTON „Rampage“ JACKSON, ein „Mixed Martial Arts“-Halbschwergewicht-Fighter) sowie H.M. „Howlin´ Mad“ Murdock (SHARLTO COPLEY/“District 9“). Der Stratege, der Meisterdieb, der Hau-Drauf-Fahrer sowie der überkandidelte Genial-Pilot. Als sie bei einem Spezialauftrag hereingelegt werden, müssen sie in den Militärknast. Da aber offensichtlich NUR SIE amerikanische Dollar-Druckplatten und die bereits damit hergestellten eine Milliarde Falsch-Dollar aufzutreiben in der Lage sind, setzt sie der smarte CIA-Oberagent Lynch (Patrick Wilson), ein durch und durch „Falscher Fuffziger“, inoffiziell auf die Fährte. Sehr zum Unwillen der toughen Pentagon-Captain-Jägerin Sosa, einer Ex-Geliebten von „Face“ (JESSICA BIEL/“Easy Virtue – Eine unmoralische Ehefrau“, hier schön wie unterfordert), die den Job der Vier nicht gutheißt und den Boys permanent hinterherhechelt. Um sie „amtlich“ einzufangen.

Natürlich geht es hier einzig darum, andauernd herumzuballern, viele Explosionen auszulösen, ein Bomberflugzeug und ein riesiges Containerschiff (ausgerechnet bei uns) völlig zu zerdeppern. Mit viel Crazy-Action-Coolness. Wie z.B. einer imposanten Hubschrauber-Raserei auf dem Rücken. Aber ohne jedwede Charakterbenennung. DIE sind so und so, also. Lasst sie zünftig los. Die Gladiatoren der Neuzeit. Und DIE toben sich dann auch voll aus. In teilweise hervorragend choreographierten Verfolgungsjagden, die auch in Deutschland (Köln, Frankfurt) spielen. Heißt es (das Frankfurter Bankenviertel allerdings, mit der „Königsbank“, „entstand“ im kanadischen Vancouver). Krawall-Kintopp. Natürlich. Bzw. klaro.

Leidlich unterhaltsam, wenn man die vielen Logik-Löcher übersieht und das magere Handlungswirrwarr akzeptiert. Die Hauptsache – Lärm, Radau, Sprüche, Macho…Macho. Andererseits, wenn FILM von Anfang an signalisiert, es geht halt nur darum, Detonationen, Feuer und Fights „zu inszenieren“, dann kann man ihm schwerlich vorwerfen, daß er dies auch ausgiebig veranstaltet. Wer hier ´reingeht, weiß, was ihn erwartet, und seine Erwartungen werden „ordentlich“ erfüllt. Ein Kollege von der Presseagentur „DADP“ bringt es auf den Punkt: „Geradliniges Krawallkino für Taschengeldabhängige und Nostalgiker“. Genau (= 3 PÖNIs).

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