A SERIOUS MAN

A SERIOUS MAN“ von Ethan & Joel Coen (B+R; USA 2009; 105 Minuten; 21.01.2010); na klar, SIE sind “die Wunderkinder” des amerikanischen Kinos, die Brüder Coen. Was haben sie filmisch nicht schon Außergewöhnliches angestellt; erinnert sei an cineastischen Delikatessen wie „Fargo“ (1996/“Oscar“ für das „Beste Original-Drehbuch“); „The Big Lebowskli“ (1998); „“O Brother, Whrere Art Thou?“ (2001); natürlich „No Country for Old Men“ (2007/3fach „oscar“-prämiert) sowie zuletzt die amüsante Nonsens-Albernheit „Burn After Reading“ (2008). Ihr neuestes Werk ist ihr langweiligstes geworden.

Mitte der 60iger Jahre. Professor Larry Gopnik (MICHAEL STUHLBARG) ist ein rechtschaffener Provinz-Ami, führt ein bodenständiges Leben am Rande einer jüdischen Gemeinde im Mittleren Westen der USA. Er hat einen guten Job, eine nette Family, ein sicheres Einkommen. Plötzlich gerät alles aus den Fugen. Für seine Kinder ist er „Luft“; ein koreanischer Student zielt in Richtung Bestechungsversuch; seine Frau geht fremd und will auch „weg“. Der „Neue“ ist ein Bekannter, und mit DEM kommt er sogleich „ins Gespräch“. Das heißt, „der Freund“ redet, diktiert, Larry Gopnik hat nur zuzuhören und sich „entsprechend“ zu orientieren. Dann gibt´s noch den ständig im Zuhause phlegmatisch ´rumhängenden und ihm auf der Tasche liegenden Bruder, „Onkel Arthur“, eine verführerische Nachbarin sowie den dumpfen Faschisten von nebenan. Und auch bei den geistlichen Würdenträgern der Gemeinde, dem Rabbi zum Beispiel, findet der gehörnte, überforderte Naiv-Prof kein Gehör. Überall – Desinteresse, Oberflächlichkeit, Heuchelei, kleinkarierte Wischi-Waschi-Ausreden. Unanständigkeiten wie Ignoranz zuhauf. So erlebt ein an sich „guter Mensch“ die gemeinen, zynischen Stolperfallen des kleinstädtischen amerikanischen Durchschnittsbürgers von Annodunnemal. Der sich einfach nicht zu wehren versteht. DER von „den Ereignissen“ völlig überrollt wird. Der keine Energie besitzt, um sich dagegen aufzulehnen, gar dagegen anzukämpfen.

Warum, weshalb, wieso?: Auf die sonst so gewohnte provozierende, schwarzhumorige Ironie-Schärfe der Coens muß man warten bis verzichten; mühsam folgt man den Spuren dieses grauen Versager-Typen von Vorgestern, der die Katastrophen förmlich anzieht und mit dem mitzuleiden, mitzufühlen, überhaupt „mitzugehen“, intellektuell wie körperlich, nur ermüdet. Ein uninteressanter Typ in einem uninteressanten Film (= 2 PÖNIs).

Teilen mit: