8. Tag Kritik

Hierzulande im Kino einen Krimi erzählen zu wollen, verdient schon wegen der inflationären TV – Konkurrenz Respekt und Beachtung. Ein früherer Filmakademie – Absolvent
hat dieses Wagnis mit

DER 8. TAG“ von Reinhard Münster (B+R; D 1990; 99 Minuten; Start D: 07.09.1990); auf sich genommen. Reinhard Münster wurde vor 7 Jahren durch seinen hübschen Debütfilm “Dorado — One Way“ bekannt. Das war eine Art komischer Krimi aus der hiesigen alternativen Szene. Bei “Der 8. Tag“ geht‘s knallhart zu. Der Titel ist ein zynischer
Kommentar zur biblischen Schöpfungsgeschichte.

Vera, die Journalistin, kommt einem Gen-Forschungsskandal auf die Spuren und gerät dabei in einen mysteriösen Wirtschaftskriminalfall. Ziemlich alleine gelassen hat sie gegen Kapital-Interessen, Killer, undurchsichtige Bosse aus Wirtschaft und Politik und eigene Seelenstörungen anzukämpfen. Aber sie ist gut, hat eine feste Überzeugung und kann fighten. Katharina Thalbach spielt diese couragierte Frau mit Vehemenz und und rettet damit einen Über-Krimi vor dem Absaufen. Denn Autor und Regisseur Reinhard Münsterverpackt viel zu viel an Thematik, Journalismus-/Aufklärungsfilm, Wirtschaftskrimi, Genforschungsattacke, Beziehungskiste, Actionkino, und verheddert sich dabei. Zeigt Klischees und wuselige Details, die nur schwer zusammenkommen. Weniger wäre mehr gewesen.

Dennoch bleibt “Der 8. Tag“ eben wegen Katharina Thalbach passabel. Ihr Quasi-Alleingang besitzt Leinwandklasse (= 2 ½ PÖNIs).

Teilen mit: